LANGSAMER ALS DER SCHALL
- Peter Pisecker

- 20. Sept.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 18. Okt.
Ist der FORD MUSTANG MACH 1 ein Angeber? Er schafft gar nicht mehr als 1000 km/h.

Ernst Mach war schon seit 53 Jahren tot, als Ford 1969 einem Auto seinen Namen gab.
Mach 1 nannte die Company eine Fastback-Variante der dritten Mustang-Generation mit wahlweise 5,8-, 6,4- oder Siebenliter-V8-Motor. Damit sollte wohl die enorme Geschwindigkeit signalisiert werden, die diese Sportversion erzielte: Atemberaubende 120 Meilen pro Stunde sind überliefert – das sind 193 km/h.
Ernst Mach (1838–1916) war ein österreichischer Physiker, nach ihm ist die Mach-Zahl benannt. Diese ist nicht gleichzusetzen mit der absoluten Geschwindigkeit des Schalls – eine solche existiert nicht. Sie beschreibt vielmehr die Geschwindigkeit eines Körpers im Verhältnis zur Schallgeschwindigkeit eines diesen Körper umgebenden Stoffes, etwa der Luft. Bei minus 50 Grad Lufttemperatur ist Mach 1 gleich 1080 km/h, bei plus 20 Grad 1235 km/h.
Ford hat also damals, Ende der Sechzigerjahre, ganz schön aufgeschnitten – von der Schallgeschwindigkeit war der Mustang Mach 1 damals weit entfernt und blieb es auch. Er war auch nie der stärkste aller Mustangs: Seine Motorleistung blieb im Laufe der verschiedenen Generationen stets der Kraft jener Varianten unterlegen, die den Namen Shelby tragen durften.
Der Texaner Carroll Shelby war treibende Kraft hinter dem Le-Mans-Siegerauto Ford GT40, sein Name stand jahrzehntelang für Mustangs, die mit zusätzlichen PS aufgepumpt waren.
Mustang Mach 1 also. Die Farbe heißt Fighter Jet Grey und steht ihm gut, besonders mit dem breiten mattschwarzen Streifen auf der Motorhaube und den orangefarbenen Akzenten. Männer müssen sich nicht überlegen, was sie zu dieser Farbkombination anziehen – Frauen sehr wohl.
TRÈS CHIC TRIFFT V8-VIBES
Zwischen urbaner Lässigkeit und kühlem Understatement entfaltet sich ein Look, der selbstbewusste Eleganz neu definiert. Die tiefschwarze Samthose von Tezenis bildet die samtige Basis; das passende Pailletten-Gilet: ein Statement. Wer sich darin nicht gesehen fühlt, hat Mode nicht verstanden. Die Mini-Tasche von Ina Kent beweist, dass Größe keine Rolle spielt – solange Design und Haltung stimmen. Natürlich dürfen persönliche Details nicht fehlen: Pandoras Halskette mit Charms ist weniger Accessoire, mehr Manifest.



Für den Tag – wenn man sich denn zeigen muss – liefert Gina Drewes ein Trio aus Jacke, Hose und Bluse, das klüger geschnitten ist als die meisten Gespräche auf Events. Dazu ein Ring und Armband von Pandora, weil Understatement eben auch gelernt sein will.


IM WANDEL DER ZEIT
Das Auto ist ein 2+2-Sitzer. Weniger Sportwagen als großer Tourer, ein Reiseauto also, mit überraschend geräumigem Kofferraum – jedenfalls für zwei Personen.
Theoretisch könnte ich auch hinten sitzen, wenn ich nur hineinkäme: Das Vorbeugen und Vorrücken der Vordersitze ist so schwierig und mühsam, dass ich’s lieber bleiben lasse; nicht einmal Jacken oder kleine Sackerln sind easy nach hinten zu schupfen – und noch schwieriger wieder zu bergen.
Der Motor: alte Schule. Ein großer V8 mit 5 Liter Hubraum und einer Leistung von 460 PS. Ja, zeitgemäß ist das in der Ära der Klimaerwärmung nicht mehr, wir müssen auch einen Durchschnittsverbrauch von 10,3 Liter Benzin je 100 km im Testzeitraum gestehen, schafften es aber streckenweise wenigstens, auf 8,6 Liter runterzukommen.
Sein bevorzugtes Revier sind lange Autobahnfahrten mit eingespanntem sechsten Gang, knapp über Leerlaufdrehzahl, oder gut ausgebaute Landstraßen.
Nicht zu vergessen: Der Mustang Mach 1 hat ein manuelles Getriebe, dessen Gangwechsel einigermaßen schwergängig von der Hand gehen, auch die Kupplung ist nicht für zartes Drauftreten konzipiert. Eine Zeitlang unterhaltsam ist der automatische Gasstoß beim Runterschalten, der Zwischengas simulieren soll. Dieser Effekt lässt sich nicht ausschalten und wird irgendwann als überflüssig empfunden.
Die Bezeichnung Mach 1 hielt sich auch über die 1970er-Jahre, als der Mustang drastisch "downgesized" wurde und sich als Mustang II nicht mehr gut verkaufte. 1979 verschwand der Name Mach 1 mit dem so genannten "Foxbody-Mustang" aus der Modellreihe und wurde erst 2003 wieder eingeführt.
Als Ford Austria 2016 den Mustang erstmals offiziell nach Österreich importierte, gab es zwar keinen Mach 1, aber als Trost zwei Jahre später den Mustang Bullitt – dem ich hier ein Denkmal gesetzt habe – als Hommage an den legendären Peter-Yates-Film mit Steve McQueen.

Doch nun gibt’s wieder den guten alten Ford Mustang, mittlerweile mit Facelift (rechts). Er ist als GT oder als „Dark Horse“ mit 446 PS ab € 85.980,– zu haben (Stand Oktober 2025). Der Name Mach 1 ist vorerst Geschichte.
Für alle, die reisen, wie andere wohnen: der Trolley Spinner 50 in Midnight Blue von Samsonite – funktional, ja. Aber vor allem: provokant stilvoll.

.png)







Kommentare